Wie Sie Widerstand in Motivation verwandeln

Meine Kollegin Gabi Golling hat mich zu Ihrer „Arsch hoch“-Blogparade eingeladen. Dabei geht es darum, den Allerwertesten hochzukriegen und Gewohnheiten zu ändern. Here we go…

Widerstand! Das geht mir gerade durch den Kopf. „…ich will das jetzt nicht tun.“ Ich denke an die 1001 Dinge, die erledigt werden wollen und fühle mich für einen Moment schlicht überwältigt. Wo soll ich jetzt anfangen? …und ich beginne zu schieben. „Erst noch einen Tee machen und dann…noch kurz die Belege sortieren und dann..“  Dabei weiß ich genau, weder Tee noch Belege sind jetzt wirklich wichtig. Und ich will das trotzdem jetzt nicht tun. Kennen Sie solche Momente auch?

In Steven Pressfields großartigem Buch The War of Art gibt es eine wunderbare Passage (frei übersetzt): „Es gibt ein Geheimnis, das wahre Schrifsteller wissen und Möchte-gern-Schriftsteller nicht. Das Geheimnis ist folgendes: Nicht das Schreiben selbst ist schwer. Was schwer ist, ist sich hinzusetzen, um zu schreiben.“

Michael Breen, einer meiner Coaches, hat einmal zu mir gesagt: „Michael, Du brauchst es nicht zu mögen oder zu lieben. Es reicht, wenn Du es jetzt einfach tust. You just have to fu%&ing do it!“

In solchen Momenten hilft es mir, die einzelnen Tätigkeiten kurz aufzulisten und in kleinere Schritte herunter zu brechen. „Je kleiner die Schritte, umso leichter fällt Dir der Anfang“, sage ich dann zu mir. Heute habe ich sehr viel zu schreiben. Das alles einmal aufzulisten hat nur 3 Minuten gedauert: Konzept, Case Study, Grafik anfertigen, Angebot…

Der erste Schritt:

„Michael, öffne das Schreibprogramm und schreibe den ersten Satz.“ Weniger als eine Minute. „Schreib´doch mal den ersten Absatz, nur 6 Sätze.“ Und schon sehe ich erste Ergebnisse und merke: Motivation kommt beim Tun! Die Gedanken beginnen zu fließen, Worte formen sich automatisch und langsam aber sicher gehen die Mundwinkel nach oben. Wissen Sie, wie gut sich das anfühlt? Das ist für mich MOTIVATION pur!

Eine einfache, effektive Übung für Sie:

Vielleicht denken Sie: Geerdts, Du hast gut reden. Ich kann mich aber nicht immer motivieren. Ich habe keine Zeit, ich muss noch …fügen Sie hier einfach Ihre Lieblingsausrede ein. Wenn Sie Ihren Ich mache es jetzt – Muskel trainieren möchten, habe ich eine einfache Übung für Sie, die mir sehr geholfen hat.

Mache es jetzt in 3 Schritten

  1. Entscheiden Sie sich für eine einfache, kurze Tätigkeit.
  2. Geben Sie sich selbst ein Versprechen, dies täglich zu tun.
  3. Lassen Sie sich überraschen, was passiert.

Für mich war es einmal am Tag den Abwasch zu machen. Ganz egal, ob ich spät nach Hause komme oder nur eine Tasse im Abwasch steht. Einmal am Tag mache ich den Abwasch. Punkt. Aus. End of Story.

Was ich daraus für mich gelernt habe

Meistens bin ich schon nach wenigen Minuten fertig. Der Effekt jedoch ist immens. Erstens übe ich es, Dinge zu erledigen und zu Ende zu bringen. Zweitens hat sich mein Verhalten auf viele andere Bereiche übertragen. Steuern? Abgehakt. Präsentation vorbereiten? Sehr gern. Newsletter schreiben? Mittendrin. Drittens.. und das ist für mich die wichtigste Erkenntnis. Ich habe Wort gehalten. Mir selbst gegenüber. Und das ist einfach ein superschönes Gefühl. Wann haben Sie gegen alle Widerstände etwas gemacht, einfach weil sie es sich vorgenommen haben?

In welchen Momenten fühlen Sie sich überwältigt? Wann spüren Sie Widerstand? Denken Sie zukünftig in solchen Momenten an Steven Pressfield: „Nicht das schreiben selbst ist schwer. Was schwer ist, ist sich hinzusetzen, um zu schreiben.“ Und starten Sie mit dem ersten Schritt, egal wie klein. „Sie brauchen es auch nicht zu mögen. Es reicht, wenn Sie es tun. J.F.D.I.!“

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Reflektieren und genauso viel Freude beim Umsetzen. Schreiben Sie mir gern Ihre Erfahrungen. Ich freue mich auf Ihr Feedback.

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