…ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht

Was ich von einer italienischen Kellnerin gelernt habe

Elisa, unsere rassige, dunkelhaarige Kellnerin schaut uns mit einem strahlenden Lächeln an. Sonntag, 5. Oktober. Es ist der sechste Tag unseres Trainertreffens in Umbrien. Zusammen mit 7 guten Freunden sitze ich nach einem langen Tag voller Diskussionen und Austausch im La Fame, einem wunderschönen Restaurant in Perugia.

Die Karte ist übersichtlich und sehr vielversprechend. Wir bestellen wild durcheinander, jeder fällt jedem ins Wort und ich bewundere, wie ruhig Elisa dabei bleibt. Zum Schluss wiederholt sie die Bestellung, während der Somelier den ersten Wein serviert.

Die gute und die schlechte Nachricht

Stellen Sie sich bitte vor, wie Elisa kurze Zeit später aus der Küche kommt und mit einem traumhaften, italienischen Akzent sagt: „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte ist, wir haben keinen Pulpo mehr.“ Joern verzieht ein wenig enttäuscht das Gesicht. „Die Gute ist, dafür bekommen Sie saftige Calamaretti mit dunklen Linsen.“ Dann erklärt sie mit viel typisch-italienischen Handbewegungen und Geräuschen den Geschmack des Essens. „Und die sind fantastisch“, sagt sie zum Schluss mit einem Zwinkern.

„Noch etwas. Wir haben nur 3 Controfiletto.“ Können Sie sich vorstellen, wie sich augenblicklich eine gewisse Enttäuschung breit machte? „Gern serviere ich Ihnen zwei Lamm-Spieße mit gegrillten Zucchini und Auberginen.“ Wieder folgten eine Menge typisch-italienische Handbewegungen und Geräusche des kulinarischen Genusses. Und, Sie ahnen es bestimmt… „auch die Spieße sind fantastisch.“

Das Essen kam und es war ein Gedicht. Wir waren uns alle einig. Selten haben wir so gut gegessen. Mir hat auch gefallen, wie Elisa uns die schlechten Nachrichten verkauft hat. Ich dachte, wenn ich das nächste Mal schlechte Nachrichten habe, ich denke an Elisa.

Was ich daraus gelernt habe

Es kann immer etwas passieren. Wenn Sie schlechte Nachrichten zu überbringen haben, sagen Sie klar, was es ist. Die Schlechte ist, wir haben keinen Pulpo mehr. Präsentieren Sie gleich eine Alternative, die im Idealfall besser ist, als das Gewünschte. Die Gute ist, dafür bekommen Sie saftige Calamaretti mit dunklen Linsen. Und die sind fantastisch. Reden Sie nicht einfach nur mit Ihrem Gegenüber, sondern schaffen Sie ein Erlebnis. Dann erklärt sie mit viel typisch-italienischen Handbewegungen und Geräuschen den Geschmack des Essens. Und die sind fantaststisch! Denke an Elisa.

Zusammengefasst

  • Sagen Sie, was ist.
  • Bieten Sie eine Alternative.
  • Reden Sie nicht nur, schaffen Sie ein Erlebnis
  • …und denken Sie an Elisa.

Wie ist das bei Ihnen? Wo könnten SIE in den nächsten Tagen öfter an Elisa denken und die 3 Punkte in den nächsten Tagen berücksichtigen?

Schreiben Sie mir gern Ihre Erfahrungen. Ich freue mich auf Ihr Feedback.

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