3 Präsentationstipps, für die Ihre Kunden Sie lieben werden

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Wie Sie mit drei einfachen Präsentationstipps als Person und Persönlichkeit überzeugen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

„Was ist der eine Tipp, damit wir bei dieser Präsentation den Auftrag bekommen?“ Max Müller schaut in die Runde. Er ist Rechtsanwalt einer größeren Berliner Kanzlei. Zusammen mit seinen drei Partnern sitzen wir in einem Konferenzraum am Flughafen Tegel. Pitchcoaching mit Blick auf das Rollfeld.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was DER EINE Tipp ist? Zumindest wird mir diese Frage in Trainings oft gestellt. „Was ist Dein bester Tipp für… ? Was ist der ultimative Tipp für…? Ich glaube nicht an DEN EINEN Tipp. Dewegen bekommen Sie heute gleich drei:

3 Präsentationstipps, für die Ihre Kunden Sie lieben werden

Sie sind gut vorbereitet. Ihre haben Sie Ideen sinnvoll strukturiert. Und Sie nutzen Bilder, um Ihre Botschaft optisch zu unterstreichen. Wie Sie jetzt als Person und Persönlichkeit überzeugen, erfahren Sie an drei Beispielen aus der letzten apple – Keynote.

Party statt Panik

Craig Federighi, betritt lächelnd die Bühne. Federighi ist Senior Vice President für Software-Entwicklung bei Apple. „Ich bin total begeistert, Euch allen den ersten Live-Eindruck vom IphoneX zu geben.“ Er geht an die Seite der Bühne, damit die Zuschauer den vollen Blick auf die Leinwand haben. Sie können so live verfolgen, was auf dem Telefon zu sehen ist. Federighi will es entsperren und… es funktioniert nicht.

Stellen Sie sich kurz vor, Sie präsentieren Ihre Idee vor 1000 Kunden. Millionen Menschen verfolgen die Veranstaltung am Bildschirm. Und die erste Live-Demo funktioniert nicht. Wie hätten Sie reagiert? „Ho, ho, Ho..lasst uns zum Back-Up wechseln.“ Craig Federighi lacht kurz, greift sich das zweite Gerät und macht ganz einfach weiter.

Szenenwechsel. 23. Februar 2016. Internationales Sales-Kickoff eines internationalen Unternehmens. Meine Aufgabe bestand darin, 10 kurze Vorträge zu halten. Natürlich hatte ich alles genau getimt und geübt. Beim dritten Vortrag ging es mir ähnlich wie Craig Federighi: die Technik fiel aus. (Ja, ich hatte mein nagelneues MacBook nicht aufgeladen.) Es blieb keine Zeit, die Präsentation neu zu starten. Also habe ich mir das Flipchart genommen und… improvisiert. Das war einfach und natürlich, weil der Vortrag einfach saß.

Umarmen Sie den Moment und machen Sie das Beste daraus. Sie sehen, es kann jedem passieren. Entscheidend ist, wie Sie damit umgehen: Party statt Panik.

Nimm das Thema ernst, nicht Dich

Kurze Zeit später demonstriert Federighi die Animoticons. Stellen Sie sich einfach einen Smiley vor, den Sie per Gesichtserkennung animieren können. Er demonstriert die Funktion unter anderem mit einem Schwein und einem Einhorn. Zuletzt sehen Sie auf der großen Leinwand einen sprechenden Kothaufen: „Haben Sie sich jemals gefragt, was die Menschheit tun würde, wenn sie Zugriff auf die beste Software zur Gesichtserkennung hätte? Dann haben Sie jetzt die Antwort.“

Es geht mir hier nicht um die Frage, ob diese Funktion sinnvoll ist. Vielleicht hat sich Craig Federighi in diesem Moment genau diese Frage gestellt. Mir gefiel allerdings, wie selbstironisch er diesen Part präsentiert hat. Und egal, wie wichtig das IphoneX in diesem Moment für apple war, er hat sich selbst nicht so ernst genommen.

Im April 2016 sprach ich auf einer Veranstaltung zum Thema Pitch. Wenn Sie dabei gewesen wären, hätten Sie mich sagen hören: „Zum Schluß noch drei Dinge, die heute anders sind, als noch vor ein paar Jahren. Erstens: Sie haben heute wesentlich weniger Zeit, um Ihre Ideen zu präsentieren. Zweitens: Sie präsentieren nur noch eine Idee und nicht Ihr gesamtes Angebot. Drittens… habe ich gerade vergessen.“ Innerlich habe ich geschmunzelt, ich wußte es wirklich nicht mehr. Hätte ich vorher nicht drei Punkte angekündigt, wäre es niemandem aufgefallen. Wie hätten Sie reagiert? Nehmen Sie das Thema ernst, nicht sich. Zurück ins Steve-Jobs-Theater.

Sprich halb so schnell und doppelt so langsam

Zum Schluß der Präsentation sehen Sie das entsprechende Video zum Produkt. Zu tollen Bildern hören Sie die Stimme von Jony Ive, einem der apple-Designer. Er spricht langsam, in einem sehr angenehmen Tempo. Ive ist gut und deutlich zu verstehen. Und er setzt lange Pausen. Als Publikum können Sie ihm inhaltlich gut folgen und zwischendurch auch immer über das Gesagte reflektieren.

Viele Menschen sind aufgeregt, wenn sie vor einer Gruppe sprechen. Wenn wir aufgeregt sind, atmen wir schneller. Da wir beim ausatmen sprechen, reden wir schneller, wenn wir aufgeregt sind. Sie können diesen Effekt jedoch umdrehen. Wenn Sie bewusst langsamer sprechen, werden Sie sich leichter beruhigen. Ihr Gehirn denkt: „Warte mal, ich atme langsamer? Dann bin ich wohl entspannt.“ Und schickt entsprechende Botenstoffe los. Jony Ive ist für mich der Beweis: Sie können nicht zu langsam sprechen! Probieren Sie es aus. Sprechen Sie halb so schnell und doppelt so langsam.

Zusammengefasst

Wenn Inhalt und Struktur Ihrer nächsten Präsentation stehen, gelangen Sie mit den folgenden drei Tipps direkt ins Herz Ihrer Kunden:

  1. Party statt Panik
  2. Nimm das Thema ernst und nicht Dich selbst
  3. Sprich halb so schnell und doppelt so langsam

Zurück nach Tegel. Max Müller schaut mich an. Im Hintergrund startet eine Maschine. „Das probiere ich gern einmal aus. Ich melde mich bei Ihnen, wie gut es geklappt hat.“ Probieren SIE diese drei Präsentationstipps doch auch einmal aus.

Wie hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Schreiben Sie mir gern Ihre Erfahrungen oder hinterlassen Sie einen Kommentar. Ich freue mich auf Ihre Meinung. Herzlichen Dank, dass Sie zu meinen Lesern gehören.

4 Antworten

  1. Hallo Herr Geerdts,
    wunderbar geschrieben – ich denke, in diese Situationen kann sich fast jeder hineinversetzen, der schon einmal vor vielen Leuten sprechen durfte.

    Ich persönlich glaube, dass alles eine Sache der Übung und des Selbstbewusstsein ist. Das bringt Sicherheit und damit kann man auch besser reagieren auf unvorhergesehene Ereignisse – und wenn es die Black-Box ist, die plötzlich im Kopf ist 🙂 Humor ist wenn man trotzdem lacht … und den Bogen zurück bekommt zum Thema, zu seinen Zuhörern. Und wenn man selbst sicher im präsentierten Thema steckt, dann wird alles halb so heiß gegessen wird, wie gekocht …

    Viele Grüße Brigitte Püttmann

    1. Hallo Frau Püttmann,

      danke sehr. Natürlich freut es mich, dass Ihnen dieser Beitrag gefallen hat. Wenn ich gut vorbereitet bin, fühle ich mich automatisch ruhiger und sicherer. Von da aus, kann ich schneller und spontaner reagieren, wenn unerwartete Dinge passieren. Und egal, wie unangenehm die Situationen bis jetzt waren, auch „am nächsten Tag geht die Sonne wieder auf.“
      Viele herzliche Grüße, Michael Geerdts

  2. Danke Herr Geerdts,

    für die Impulse. Das ist wieder der Hit. Das mit dem notebook habe ich auch schon hingekriegt oder der Stecker passt nicht, in der Schweiz normal (Adapter vergessen) oder bei meiner Abschlussprüfung für das Diplom zur Erwachsenenbildung den geklebten Muskel-Flyer (Thema Bewegung leicht gemach) für das Flipchart am Kiosk auf dem Weg zur Präsentation liegengelassen, so lange geübt, bis ich es aus dem Kopf neu skizzieren konnte. Das gab das I-Tüpfelchen für eine gute Bewertung.

    Ja der Moment, ich liebe ihn und manchmal könnte ich ihn auf den Mond schiessen….doch trainieren finde ich wichtig..

    In diesem Sinne zurück zu meinem aktuellen Projekt…einer Team-Führungskräfte-Entwicklung in einer Kräuter-und Gewürzfabrik…mit allen Sinnen. Ich freu mich darauf.

    Sonnige Grüsse aus der Schweiz.

    1. Grüezi Frau Wackernagel,
      herzlichen Dank für Ihren Kommentar. Mond oder nicht, aus solchen Momenten können wir sehr viel lernen. Und „weniger kämpfen, sondern mehr spielen“ ist dabei auch so ein Satz, der mir ständig in den Kopf kommt. In diesem Sinne beste Grüße in die Schweiz.
      Herzlichst, Michael Geerdts.

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