Zeig Dich. Mit Storytelling Vertrauen schaffen

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Vertrauen und Glaubwürdigkeit sind entscheidende Faktoren, wenn Sie andere Menschen für Ihre Ideen gewinnen möchten. Weshalb es so wichtig ist, sich zu zeigen und wie Storytelling Ihnen dabei helfen kann, erfahren Sie in diesem Artikel.

Dienstag. Letzte Woche. „Michael, ich sitze gerade an meinem Vortrag. Der Start steht, die Struktur auch. Aber die eine Story ist noch nicht rund. Können wir mal telefonieren?“ Die Nachricht stammte von Max, einem Teilnehmer meiner Workshops. Vielleicht befinden Sie und Max sich gerade in einer ähnlichen Situation. Er hat eine großartige Idee, die er anderen präsentieren möchte.

„Was genau möchtest Du mit der Story erreichen?“ fragte ich ihn am Telefon. „Das ist eine von drei Geschichten meines Vortrages. Ich möchte, dass meine Zuhörer mir vertrauen und ich sie mit meiner Botschaft erreiche.“ Ich antwortete: „Okay, schick mir Deiner Story als Audio und wir starten morgen von dort.“

Max beschreibt in der Geschichte einen Teil seiner Kindheit sowie die Herausforderungen auf seinem beruflichen Werdegang. Mit einer Herkunfts- oder Markenstory erzählen Sie, weshalb Sie tun, was Sie tun und welche Hindernisse Sie dabei überwunden haben. Zuhörer erfahren so auch etwas über Ihre Motivation und Ihre Werte. Diese Art von Storytelling funktioniert für Apple, Tesla und bestimmt auch für Sie.

Ihr Gehirn „auf Story“

Prof. Paul J. Zak und sein Team an der Claremont Graduate University haben untersucht, wie emotionale Geschichten auf unser Gehirn wirken. Sie haben herausgefunden, dass Geschichten, die persönlich und emotional überzeugend sind, wesentlich mehr Areale unseres Gehirns beteiligen, als eine endlose Reihe von Fakten. Deswegen können wir uns Stories auch leichter merken.

Stories that are personal and emotionally compelling engage more of the brain, and thus are better remembered, than simply stating a set of facts.

Bei persönlichen Geschichten werden unter anderem Dopamin, Endorphin und Oxytocin ausgeschüttet. Oxytocin wird auch das Bindungshormon genannt. Es sorgt unter anderem dafür, dass wir Menschen als vertrauenswürdig wahrnehmen und uns mit ihnen verbundener fühlen.

Frag nicht was, sondern warum

Wir sind die Story durch gegangen, haben gestrafft, verstärkt und gekürzt. Ein Punkt allerdings war mir nicht klar. „Max, das ist ein sehr inspirierender Werdegang. Was hat Dich dazu motiviert? Was ist Dein WARUM?“

Und dann passierte etwas ganz wunderbares. „Michael, das ist ganz einfach. Weißt Du…“ Nur vier, fünf Sätze und plötzlich wurde die ganze Story rund für mich. Vier, fünf Sätze, die mich mit auf die Reise nahmen. Vier, fünf Sätze, in denen ich mich wiederfand und die mich berührten. Sehr persönlich, sehr nah und auch sehr verständlich. „Max, genau DAS muss da unbedingt mit rein! Zeig Dich.“

Vielleicht denken Sie jetzt: Damit mach ich mich doch angreifbar. Und Sie haben Recht. Allerdings sind Sie damit auch greifbarer für Ihre Zuhörer. Was würde das für Ihre nächste Rede, Ihren nächsten Pitch oder Ihr nächstes Verkaufsgespräch bedeuten?

Sich zu zeigen kann sich erst einmal unangenehm anfühlen. Ja, es ist zu Beginn ungewohnt. Ja, Sie machen sich damit nackt und könnten angegriffen werden. Allerdings habe ich noch nie erlebt, dass jemand deswegen in die Pfanne gehauen wurde. Das Gegenteil ist passiert. Nicht höher, schneller, weiter. Sondern tiefer, langsamer und näher. Was wäre die Alternative? Glattgespülte Vorträge ohne Ecken und Kanten? Informationslastige Datenfriedhöfe auf bunten Folien, die auch noch vorgelesen werden? Wer will das heute noch sehen?

If you don’t believe the messenger, you won’t believe the message.
James M. Kouzes & Barry Z. Posner

Zeigen Sie sich.

Menschen sind 1001 mal interessanter als Folien. Werden Sie persönlich. Erzählen Sie uns Ihre Geschichte. Die ist einzigartig. So wie Sie. Denken Sie an Max: Zeigen Sie sich.

Posten Sie Ihre Meinungen in die Kommentare. Ich freue mich auf Ihre Erfahrungen. Herzlichen Dank, dass Sie zu meinen Lesern gehören.

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