Die Struktur erfolgreicher Präsentationen

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Im dritten Teil der Reihe erfahren Sie, wie Sie Ihre Präsentation so aufbauen und strukturieren, dass Ihr Publikum gebannt an Ihren Worten hängt.

„Wie schaffe ich es, mein Publikum bei der Stange zu halten, damit meine Botschaft ankommt und im Gedächtnis bleibt?“ Präsentationstraining. Acht Führungskräfte. Stefan, Head of Finance: „Mein Thema ist ja eher etwas trocken und ich möchte das unterhaltsamer rüberbringen.“

Wenn Sie möchten, dass Ihre Zuhörer aufmerksam bleiben, geht es nicht nur um Zahlen und Produkteigenschaften. Es geht darum, Emotionen zu wecken und Ihre Zuhörer mit einzubinden.

Was also unterscheidet eine packende Präsentation von einem langweiligen 08/15-Vortrag?

Ob Ihr Publikum gebannt an jedem Ihrer Worte hängt oder sich lieber seinem Smartphone widmet, hängt im wesentlichen von 3 Fragen ab: Wie gut sind Sie vorbereitet? Wie ist Ihr Vortrag strukturiert? Wie lebendig präsentieren Sie das Ganze?

Der Aufbau erfolgreicher Präsentationen

In einem früheren Artikel haben Sie schon von der Struktur erfahren, nach der Steve Jobs seine Präsentationen aufgebaut hat. Diese Idee der Sparkline stammt von Nancy Duarte. Sie basiert auf demselben Spannungsbogen, den Sie wahrscheinlich schon aus Hollywoodfilmen oder Ihrem Lieblingsroman kennen.

Drei Akte: Einleitung, Hauptteil und Schluss

„Du meinst also, ich soll meine Präsentation wie einen Hollywood-Blockbuster aufbauen? Mit Helden, Schurken und Happy End?“ fragt Stephan. „Ja, ein sympathischer Held trifft auf Herausforderungen und kommt verändert heraus. Das ist stark vereinfacht das Grundmuster der Heldenreise, nach der viele Romane und Filme aufgebaut sind. Lass´ uns diese drei Akte einmal auf Deine nächste Präsentation übertragen.“

Akt 1: Die Einleitung

Nachdem Sie mit einem Knall gestartet sind, holen Sie Ihr Publikum ab. Erklären Sie zuerst den Kontext. Beschreiben Sie die aktuelle Situation mit den täglichen Herausforderungen. In Hollywood heißt das Set the Scene. Bei meinem Lieblingsfilm Star Wars lernen wir Luke Skywalker kennen und erfahren, dass er bei seinem Onkel auf einem öden Sandplaneten wohnt.

Stephan beschreibt kurz die aktuellen Quartalszahlen inklusive der momentanen Situation am Markt. Und vielleicht präsentieren Sie einen Ihrer Kunden und erklären sein Tagesgeschäft.

Akt 2: Der Hauptteil.

Jetzt geht es los. Je abwechlungsreicher Sie den Hauptteil gestalten, um so besser. In der Einleitung haben wir erfahren, was ist. Jetzt zeigen Sie auf, was sein kann. Schaffen Sie Kontraste. So schaffen Sie Neugier auf Ihre Ideen. Pendeln Sie immer wieder zwischen diesen beiden Polen hin und her: Problem – Lösung. Spannung – Entspannung. Vorher – Nachher. Mit diesen Spannungsbögen fesseln Sie Ihr Publikum.

Luke Skywalker macht erste Schritte als Held und trifft auf Darth Vader, den Filmschurken schlechthin. Er hat eine Menge Abenteuer zu bestehen. Er scheitert, findet eine Lösung und scheitert erneut. Und das Publikum fiebert mit.

Stephan beschreibt jetzt, was das Unternehmen im nächsten Quartal erreichen möchte. Je sportlicher die Zahlen sind, umso mehr Kontrast wird aufgebaut. Er beschreibt, welche Hindernisse es auf dem Weg geben kann und wie sie das Ziel erreichen können.

Sie erzählen das plötzliche Dilemma Ihres Kunden, wie Sie ihm bei der Lösung geholfen haben. Vielleicht sind auf dem Weg dorthin ja noch weitere Hindernisse aufgetreten, die Sie gemeinsam überwunden haben.

Akt 3: Der Schluss

In Hollywood gibt es ein Happy-End. Oder den Hinweis auf den zweiten Teil, der dann im nächsten Jahr erscheint. Was bedeutet das für Ihre Präsentation? Zeigen Sie Ihrem Publikum einen Ausblick auf die Zukunft. Geben Sie ihm eine Vorstellung davon, was sein könnte, wenn er den nächsten Schritt macht.

Luke Skywalker wird Jedi-Ritter und bekommt die Prinzessin. Ihr Kunde konnte das Ruder dank Ihrer Produkte noch rumreissen und wurde noch erfolgreicher. Und im Falle der Quartalszahlen… sie wissen schon.

„Michael, das klingt alles ganz gut.“ Stephan hat sich viele Notizen gemacht. „Dann kommt jetzt die Fragestunde?“ Auf gar keinen Fall! Meine Empfehlung: Die Fragestunde kommt grundsätzlich VOR dem Fazit.

…one more thing

Fassen Sie die wichtigsten Punkt noch einmal zusammen, ziehen Sie das Fazit und dann: call to Action! Handlungsaufforderung klingt typisch deutsch und etwas sperrig. Was ist zu tun, um den nächsten Schritt zu machen? Um vom was ist zum was sein kann zu kommen? Geben Sie ein paar konkrete Tipps und zeichnen Sie ein inspirierendes Bild der Zukunft, wenn Ihr Publikum den nächsten Schritt macht.

„Jetzt verstehe ich, was Du mit der erste Eindruck zählt, der letzte Eindruck bleibt meintest.“ Stephan nickt und notiert sich etwas. „Prima, das probiere ich gleich nächste Woche aus.“

Und Aktion!

Wie wäre es, wenn Sie Ihre nächste Präsentation wie einen Hollywood-Blockbuster strukturieren und so Ihr Publikum fesseln? Mehr dazu erfahren Sie auch im Präsentations-Workshop Wirkung zeigen und Spuren hinterlassen. 

Schreiben Sie mir gern Ihre Erfahrungen oder hinterlassen Sie einen Kommentar. Ich freue mich auf Ihre Meinung. Vielen Dank, dass Sie zu meinen Leser gehören.

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