3 Präsentationsmythen entlarvt: So gewinnen Sie mehr Präsenz

Präsentationsmythen, Michael Geerdts

Stellen Sie sich vor: Sie sind mitten in Ihrer wichtigsten Präsentation. Ihr Produkt ist überzeugend, Ihre Argumente sitzen – und trotzdem springt der Funke beim Kunden nicht über. Ausdruckslose Gesichter. Der Entscheider greift zum Smartphone.

Was ist passiert?

Oft scheitert eine Präsentation nicht an mangelnder Expertise oder schlechten Inhalten, sondern an hartnäckigen Überzeugungen. Mythen, die sich festgesetzt haben – und Ihre Wirkung sabotieren.

Lassen Sie uns mit drei dieser Mythen aufräumen. Damit Sie künftig nicht nur informieren, sondern souverän präsentieren und Ihre Ziele erreichen.

Mythos #1: Gute Redner sind Naturtalente

Vielleicht kennen Sie diese Kollegin, die im Kundentermin mühelos und charismatisch wirkt. Und Sie denken: „Sie hat eben Talent – ich könnte das so nicht.“

Das ist die Talentlüge.

Was Sie sehen, ist das Ergebnis. Was Sie nicht sehen, ist der Weg dahin. Sie sehen 20 Minuten Bühne – nicht 20 Stunden Vorbereitung. Sie sehen Wirkung – nicht Wiederholung. Sie sehen Talent – ich sehe Training.

Steve Jobs? Hat sich laut Nancy Duarte sechs Monate auf die Präsentation des ersten iPhones vorbereitet. Nicht, weil er musste. Weil er wollte. Weil Wirkung kein Zufall ist.

Präsentieren ist kein Talent. Es ist ein Skill. Und Skills? Trainiert man. Oder man bleibt Zuschauer.

Fazit: Talent entsteht durch Training. Und Training ist der Schlüssel zur Wirkung.

Mythos #2: Zu viel Üben schadet der Authentizität

„Wenn ich übe, bin ich nicht mehr authentisch.“ Diesen Satz höre ich öfter, als mir lieb ist.

Die Wahrheit? Sie können nicht zu viel üben. Punkt.

Sie wollen locker wirken? Dann müssen Sie vorher trainieren. Sie wollen souverän sein? Dann müssen Sie vorher schwitzen.

Simone Biles? Übt. Roger Federer? Übt. Und Sie?

Ich gehe regelmäßig ins Fitnessstudio. Nicht, weil ich muss. Sondern weil ich auch mit 80 noch locker die drei Treppen zu meiner Wohnung hoch will.

Präsentieren ist wie ein Muskel. Trainieren Sie ihn nicht, zittert er – genau dann, wenn Sie ihn am meisten brauchen.

Im Foyer der Wühlmäuse in Berlin steht ein Satz, den ich liebe:
„Wer übt, kann was.“

Fazit: Authentizität entsteht nicht durch Spontaneität, sondern durch Vorbereitung. Nur wer geübt hat, kann im Moment wirklich präsent sein.

Mythos #3: Lampenfieber muss weg

„Ich bin noch zu nervös. Erst wenn das weg ist, kann ich überzeugen.“ Diesen Satz höre ich oft – letzte Woche erst wieder.

Darf ich Ihnen ein Geheimnis verraten?

Ich bin immer aufgeregt. Vor jedem Training. Vor jedem Vortrag. Und das ist gut so. Ich nenne dieses Kribbeln nicht Lampenfieber. Ich nenne es: freudig-vorgespannt.

Denn dieses Gefühl zeigt Ihnen:

  • Es ist Ihnen wichtig.
  • Sie sind da. Sie sind präsent.
  • Sie wollen, dass es richtig gut wird.

Die Kunst ist nicht, das Fieber zu eliminieren. Die Kunst ist, es zu verwandeln – in Präsenz, Prägnanz und Passion.

Ein einfacher Trick, der sofort hilft: Boxatmung.

  • 4 Sekunden einatmen
  • 4 Sekunden halten
  • 4 Sekunden ausatmen
  • 4 Sekunden halten

1–2 Minuten reichen und Sie sind wieder bei sich. Selbst die Navy SEALs nutzen diese Technik vor ihren Einsätzen.

Fazit: Lampenfieber ist nicht Ihr Gegner. Es ist Ihr Antrieb.

Schlussgedanke

Wenn Sie möchten, dass Ihre Präsentationen nicht nur Fakten liefern, sondern Menschen begeistern, Kunden überzeugen und Abschlüsse ermöglichen, dann werfen Sie diese alten Mythen über Bord. Ein für alle Mal.

Denn Präsentieren ist kein Talent. Es ist ein Skill.
Und Skills? Trainieren Sie.

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